Am nächsten Sonntag ist Bundestagswahl. Das ist für mich persönlich aus vielen Gründen relevant: Schon als Jugendliche habe ich mit meinem besten Freund über die aktuellen Ereignisse diskutiert. In der Schule war Sozialkunde von der ersten Stunde an mein Lieblingsfach. Und das vorhandene Interesse hat eine Lehrerin während der Gymnasialzeit zu einer regelrechten Leidenschaft gesteigert. Das ging schließlich soweit, dass ich mich nach dem Abi für ein politikwissenschaftliches Studium entschieden habe.
Neben der reinen Neugierde betrifft mich diese Wahl aber auch beruflich. Ich arbeite jetzt seit drei Jahren als Mitarbeiterin in einem Abgeordnetenbüro. Was viele vielleicht nicht wissen: Auch unsere Jobs sind an die Wahl gebunden. Werden unsere Chefs nicht wiedergewählt, dann müssen auch wir uns nach Alternativen umschauen.
Vor ein paar Tagen habe ich mich mit meinen Freunden auf ein Feierabendbier getroffen. Wir sind alle in Thüringen aufgewachsen und in den letzten Jahren nach und nach in Berlin gelandet. Unser Hauptthema war ebenfalls die bevorstehende Wahl. Wir haben unter anderem gelacht über Merkels teilweise unbeholfene Art beim YouTube-Interview und die verschiedenen Wahlsendungen nach Informations- und Unterhaltungswert beurteilt. Dann kamen wir aber auf die AfD zu sprechen. Es beschämt uns und macht uns wütend, dass vor allem in unserer Heimat die rechtspopulistischen Kräfte so stark in den Umfragen sind. Und uns treibt die Frage um, woran das liegen könnte. Sind es die unerfüllten Wünsche und überzogenen Erwartungen, die viele Menschen aus den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung hatten? Oder liegt es daran, dass es gerade im ländlichen Raum weniger Berührungspunkte mit anderen Kulturen gibt? Ein Grund könnte aber auch sein, dass das SED-Regime der DDR keine Integrationspolitik vorzuweisen hatte. Wahrscheinlich ist in der Kombination alles zusammen dafür verantwortlich. Am Ende ist das Warum vielleicht aber auch gar nicht so wichtig. Es ist einfach zum Kotzen! Und was das Schlimmste ist: Diese widerlichen Ansichten werden auch von der nächsten Generation übernommen. Jugendliche gehen auf Rechtsrock-Konzerte, berichten ihren Familien am nächsten Tag davon und als Reaktion kommt nur ein Achselzucken. Ich habe lange überlegt, wie ich damit umgehen soll - Weghören, es mit logischen Argumenten versuchen oder vielleicht sogar die eigene Heimat meiden, um sich diesen Scheiß nicht mehr anhören zu müssen? Die Antwort darauf lautet: Und wenn es noch so anstrengend ist, man darf den rechten Stimmen nicht den Raum geben. Wir müssen lauter sein als diese Fratzen. Deshalb: Geht wählen und helft mit, dass es die neuen Nazis nicht ins Hohe Haus schaffen!
Sonntag, 17. September 2017
Freitag, 15. September 2017
Alles hat ein Anfang...
In wenigen Wochen werde ich 30. Das ist ja so eine magische Zahl. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte man irgendwie "angekommen" sein im Leben. Im besten Fall hat man einen festen Job, den Partner fürs Leben gefunden und eventuell ist auch schon ein Kind da (oder zumindest unterwegs). Die großartige Katrin Bauerfeind (googel sie, wenn du sie noch nicht kennst) hat dazu einmal gesagt: "In den 20ern wird dir immer wieder gesagt, dass dir alle Türen offen stehen. Und dann wachst du eines Tages auf, bist 30, und merkst, dass manche Tür sich im Leben geschlossen hat."
Herzlich Willkommen! Schön, dass du hier bist. Und viel Spaß beim Lesen.
Und genau so geht es mir irgendwie gerade. Das ist auch überhaupt nicht schlimm. Ich habe kein Problem mit der drei davor - Ganz im Gegenteil. Und das, obwohl ich weder einen festen Job habe (Es lebe das Prekariat) noch Kind und Kegel. Ich bin der festen Überzeugung, dass man auch ohne das alles ein zufriedenes Leben haben kann. Und trotzdem kreist diese Zahl irgendwie über mir. Jetzt soll noch mal etwas passieren! Und auch wenn ich sicher kein Auslandsstudium mehr anfangen oder mich bei einer Castingshow bewerben würde (Ehrlich gesagt würde auch keines der gängigen Formate meinen Fähigkeiten entsprechen...), so möchte ich einfach mal etwas Neues ausprobieren. Etwas, wofür ich brenne. Und schauen, wohin das führt.
Natürlich könnte man jetzt sagen: Oh man, kommt die damit nicht wenigstens fünf Jahre zu spät!?
Nein, ganz sicher nicht! Ich bin mir sicher, wir sind eine starke Community. Und mit "wir" meine ich Frauen, die schon einige Erfahrungen im Leben gesammelt haben, aber trotzdem nicht zu alt sind, um Fehler zu machen. Frauen, die sich ganz ohne herumdrucksen als Feministin bezeichnen, sich dabei aber weiblich fühlen und das auch zeigen. Die sich für Politik interessieren und engagieren.
Und damit ist auch schon so ziemlich alles gesagt, worum es in diesem Blog gehen soll.
Sicher ist auch das ein oder andere Mal eine Beauty-Empfehlung dabei...
Herzlich Willkommen! Schön, dass du hier bist. Und viel Spaß beim Lesen.
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